Allgemeines

 

Ursprung und Weg

Die Meridian-Lehre ist seit mehr als 2000 Jahren fester Bestandteil der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM). Das älteste medizinische Werk „Innere Klassiker des gelben Fürsten“ (Huangdi Neijing) beschreibt die wichtigsten Leitbahnen, Punkte und Behandlungs-Techniken.

 

In Europa wird die Behandlung durch das Stechen mit Nadeln erstmals 1657 durch den Holländer De Bondt bekannt. Der holländische Arzt Willem Ten Rhyne, der für die niederländische Ostindien-Kompanie Jahre in Asien verbrachte, gab dem Nadel-Stechen 1683 den Namen Akupuntur.

1809 begann der Pariser Arzt L. Berlioz einen breit angelegten klinischen Versuch zur Schmerztherapie durch Akupunktur.

 

Die erste deutschsprachige Veröffentlichung über Akupunktur (1824) war eine Übersetzung des englischen Werkes „A treatise on acupuncturation“ von J. M. Curchill. Ein Jahr später erschien durch C.A.L. Schneider (Berlin) die erste Dissertation zu diesem Thema .

 

 

Nachweis der Meridiane

Ausgehend von einer kausal-analytischen Betrachtungsweise, fragt der Europäer nach wissenschaftlichen Nachweisen der Meridiane.

Der französische Arzt Dr. Jean-Claude Darras (Paris) konnte 1985 erstmals den Verlauf der Energieleitbahnen nachvollziehen, indem er Radionucleide in Akupunktur-Punkte injizierte. Mit seinen Kollegen Vernejeul und Ablarède erweiterte er seine Versuche und konnte 1992 durch Einspritzen von Technetium 99 als Tracersubstanz in Lymphgefäße, Venen, Meridiane und neutrales Gewebe und durch Verfolgung mittels Szintillationskamera die Verlaufsformen und Fließgeschwindigkeiten der verschiedenen Leitsysteme darstellen.

 

2004 beobachteten die Physiker Klaus-Peter Schlebusch, Walburg Maric-Oehler & Fritz-Albert Popp (Neuss) mithilfe von Infrarot-Thermographie die Ausbreitung eines Lichtes im 3-5 μm-Wellenlängenbereich nach Moxibustion, in Bahnen, die mit den bekannten Meridianen identisch sind.

 

 

Während in der Traditionell Chinesischen Medizin neben der Nadelung (Akupunktur) und dem Pressen (Akupressur) einzelner Punkte gleichberechtigt das Massieren (Streichen/Ziehen/Drücken) der Meridiane (Tuina Anmo) kennt, war und ist in Europa die Punkt-Behandlung populärer.

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