(2014) Nun ist die Lütte bereits fünf Jahre alt, da wird es Zeit für einen Text.
Geschichten hätte es schon viele zu erzählen gegeben. Nur eine aus ihren Kindertagen:

Madita ist 8 Monate jung und erst vor ein paar Tagen angekommen. Madita muss alles genau wissen. Die Tage interessiert sie sich sehr für die Schubkarre. Ich miste den Offenstall. Sie nimmt einen Happen Heu, geht zur Schubkarre, schaut sie aus der Nähe an. Dann geht sie kauend in die entfernteste Stallecke und schaut von da. Holt sich aus der Raufe ein weiteres Maul voll Heu, geht zur Karre, in die Ecke, ...Raufe..., ...Karre..., ...Ecke..., so etwa 6 mal. Das nächste Mal als sie neben der Schubkarre steht, guckt sie nochmal ganz genau hin und springt aus dem Stand hinüber. Auf der anderen Seite gelandet, dreht sie sich um, zieht ihr Zufrieden-Gesicht und geht zu den anderen.

Okay, noch eine:

Klein-Madita muss alles mit- und nachmachen. Ich longiere Hrefna. Madita läuft hinter Hrefna her. Dabei wird ihr Gesicht aber immer länger. Sooo toll findet sie das nicht. Also kommt sie zu mir und geht in der Mitte mit. Aber auch das ist ihr zu langweilig. Also springt sie zwischen Hrefna und mir herum. Das ist aber verboten, erfährt sie. Ihr Fazit: Longieren ist doof. Wann immer ich die Longierausrüstung hole, sucht sie sich interessantere Beschäftigung.
Als Madita 3 ist, versucht sie noch einmal herauszufinden, was das mit dem Longieren auf sich hat. Wieder läuft sie erst mit dem Pferd mit, dann mit mir. Der Sinn dieser Sache erschließt sich ihr aber immer noch nicht. Ein fragender Blick, ob sie das Ganze etwas aufpeppen soll, wird mit einem strengen Blick meinerseits beantwortet und so trollt sie sich.

Madita ist 3,5 und ich ziehe ihr den Kappzaum an. Ich möchte "Stellen" und "Tief" üben. Brauche ich aber nicht, Madita kann es. Ich frage nach Biegung (mit abgesenkter innerer Hüfte): kein Problem. Okay, dann Longieren. Madita: "Wie?! Ich? Das Doofe?!". Ich: "Madita, du kannst es. Tu es einfach." Und Madita tut es. Beim ersten Mal noch nicht formvollendet, aber immerhin.

So ist sie, die Diva.